Ein richtig guter Start in den März – Northeim feiert seit gestern im Stadtmuseum die vier Mütter des Grundgesetzes mit einer Ausstellung des Helene-Weber-Kollegs!
☝️Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall. Zur Eröffnung gestern war auch Susanne Selbert, die Enkelin von Elisabeth Selbert, in Northeim zu Gast! Sie hat von der Arbeit ihrer Großmutter erzählt und ihrem Kampf für echte rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Aus ihrer Feder stammt der Satz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ aus Artikel 3 unseres Grundgesetzes. Dieser Satz war in den letzten 75 Jahren eine zentrale Grundlage für so viele erkämpfte Schritte hin zu einer echten Gleichstellung.
🤯 Erst seit 1958 dürfen Frauen ohne die Einwilligung ihres Ehemannes oder Vaters einen Führerschein machen. Auch endet das Letztentscheidungsrecht des Mannes in der Ehe und Frauen können nun ihr eigenes Geld verwalten und ein Konto eröffnen. Erst seit 1977 können Ehen ohne Schuldprinzip getrennt werden und in der Ehe gilt zumindest gesetzlich das Partnerschaftsprinzip und nicht mehr die Hausfrauenehe. Frauen brauchen damit auch nicht mehr die Genehmigung ihres Ehemannes, um arbeiten zu gehen. Vorher konnten Männer für ihre Frauen sogar das Arbeitsverhältnis kündigen. Erst 1997 wurde Vergewaltigung in der Ehe strafbar.
🪧✊ Immer wieder hat es mehrere Jahre oder Jahrzehnte gebraucht, bis diese gesetzlichen Regelungen so in der Gesellschaft angekommen waren, dass sie auch gelebt wurden. Noch immer ist die Gleichstellung der Geschlechter nicht selbstverständlich. Wir müssen auch heute noch dafür kämpfen und immer wieder dafür einstehen, dass grundsätzliches nicht in Frage gestellt wird.
🫶 Danke an Susanne Selbert, die für das Erbe ihrer Großmutter eintritt und so wahnsinnig inspirierend davon berichtet und danke an die Stadt Northeim, das Museum, die Gleichstellungsbeauftragte und alle die ansonsten dafür gesorgt haben, dass diese tolle Ausstellung nach Northeim gekommen ist!