
Wir haben die Bundesregierung gefragt, was sie eigentlich über die größten Vermögen in Deutschland weiß – und die Antwort ist ziemlich eindeutig: fast nichts.
Die einzige Datengrundlage ist eine zwei Jahre alte Bundesbank-Umfrage, die die reichsten Haushalte gar nicht abbildet. Trotzdem behauptet die Bundesregierung, die Vermögensungleichheit nehme ab – obwohl Aktien- und Immobilienwerte in den letzten Jahren explodiert sind und Milliardärsvermögen rasant wachsen. Laut Bundesbank ist Deutschland (trotz angeblich sinkender Ungleichheit) eines der ungleichsten Länder Europas.
Auch bei der Steuerlast der Superreichen tappt die Regierung im Dunkeln. Sie hat keine Daten dazu – und auch keine Pläne, das zu ändern. Stattdessen verweist sie auf die progressive Einkommenssteuer, die angeblich für „gerechte Verteilung“ sorgt. Gleichzeitig senkt sie aber ab 2028 die Körperschaftsteuer – wodurch Reiche und Konzerne noch weniger Steuern zahlen.
Ein Konzept gegen wachsende Ungleichheit? Fehlanzeige. Die Bundesregierung erkennt zwar an, dass vererbter Reichtum problematisch ist – ignoriert aber, dass das längst die Regel ist. Und während Studien wie die von Greenpeace zeigen, wie eng Lobbyverbände wie die Stiftung Familienunternehmen mit der Regierung vernetzt sind, fehlen dazu in den Antworten der Bundesregierung jegliche Hinweise.
Hier könnt ihr die komplette Antwort der Bundesregierung auf unsere Kleine Anfrage lesen.