Ausflugstipp für den Sommer: Kloster Brunshausen!

Ein ganz besonders warm empfohlener Ausflugtip diesen Sommer – das Kloster Brunshausen bei Bad Gandersheim! 

Kurz vor der Sommerpause war ich noch zu Besuch auf dem Klosterhügel Brunshausen und konnte mir alle drei Ausstellungen anschauen und habe viel über die spannende und bewegte Geschichte von Brunshausen erfahren. 

🏰 Ganz besonders gut gefallen hat mir die Ausstellung über das Leben der Äbtissinnen und ganz besonders von Elisabeth Ernestine Antonie! Die Äbtissinnen vom Stift Gandersheim waren sehr mächtige, gebildete und selbstbestimmte Frauen. Hier in Brunshausen hatte Elisabeth Ernestine ihr Sommer“schloss“ und hat wirklich krass detaillierte Wandmalereien zurückgelassen, die zusammen mit der Ausstellung zu ihrem Leben besichtigt werden können. 

Auch ein Überbleibsel der Äbtissinnen, ist der Stiftsschatz von Gandersheim, der in seiner Vollständigkeit einzigartig ist. Die wirklich beeindruckenden Stickarbeiten der Äbtissinnen, mit denen der Altarraum zu unterschiedlichen Anlässen geschmückt wurde, sind in der ehemaligen Klosterkirche ausgestellt.


⚔ Für Familien und alle Römerbegeisterten super interessant ist die temporäre Römerausstellung, die sich sehr gut mit einem anschließenden Besuch am Schlachtfeld Harzhorn verbinden lässt! Mit dieser Ausstellung zum anfassen und ausprobieren, hat man ganz neue Bilder im Kopf, wenn man nachher tatsächlich im Wald rund ums Harzhorn steht und sich vorstellt, wie hier der Kilometer lange Tross der Römer durchzog. 

In der Zeit des Nationalsozialismus, wurde die Klosterkirche vorrübergehend 1944/1945 als „Unterkunft“ eines KZ-Außenlagers Buchenwald genutzt. Im Sommer“schloss“ gab es ab Sommer 1944 eine „Kinderpflegestätte“ für die Säuglinge von Zwangsarbeiterinnen. Weniger als die Hälfte der aufgezeichnet geborenen Kinder überlebte den Aufenthalt. Diese Geschichte aufbereitet darzustellen, ist das nächste Vorhaben am Klosterhügel. Robert Antelme, selber Insasse, hat in seinem Buch „Das Menschengeschlecht“ die Gräuel dieses Lagers am Klosterhügel und der NS-Herrschaft festgehalten. Dabei beschreibt er auch genau die Örtlichkeiten des Grauens, was nochmal ganz besonders bewegt, wenn man den Ort besucht