Zum Atom-„Kompromiss“

☢️ Letzte Woche hat Olaf Scholz angekündigt, dass alle drei verbleibenden AKWs, die eigentlich zum 31. Dezember hätten abgeschaltet werden sollen, bis April 2023 weiter laufen werden.

🔌 Mit Blick auf das AKW Lingen im Emsland ist diese Entscheidung für mich nicht nachvollziehbar und ich werde dem nicht zustimmen können. Insgesamt müssen wir in Deutschland in diesem Winter nicht davon ausgehen, dass wir eine zu geringe Strommenge haben. Anders als in Süddeutschland wird für Norddeutschland für diesen Winter auch kein Risiko für ein instablies Stromnetz prognostiziert. Um das Stromnetz in Süddeutschland zu stabilisieren, ergibt es keinen Sinn, ein AKW in Norddeutschland im Reservebetrieb zu lassen.

⚡️Der Grund für den Reservebetrieb der Atomkraftwerke in Bayern sind Verletzlichkeiten im bayrischen und allgemein süddeutschen Stromnetz, die vor allem von langjährig verschlafenen Investitionen in erneuerbare Energien und dem Netz selbst zeugen. Das Leitungsnetz lässt es nicht zu, dass ein Atomkraftwerk in Norddeutschland hier einen Beitrag für die Netzstabilität in Süddeutschland leistet. Von Experten wird zudem erwartet, dass der Einsatz des Atomkraftwerks Emsland sich negativ auf die Einspeisung von Windkraftenergie an der Nordsee auswirkt und hier Abschaltungen zur Folge hat. 

⚠️ Atomkraft ist und bleibt eine Hochrisikotechnologie. Wir können uns keine parteipolitischen Kompromisse leisten, bei denen eine wirklich gefährliche Energiequelle auch nur einen Monat länger am Stromnetz bleibt, ohne jede sachliche Notwendigkeit. Deshalb werde ich dieser Entscheidung im Bundestag nicht zustimmen können.