Energiekarawane: Kommunen handeln für ihre Bürger*innen

Auch in 2022, das wissen wir schon jetzt, wird Deutschland im Gebäudesektor die eigenen Klimaschutzziele gerissen haben, – das dritte Jahr in Folge. Neben dem Verkehrssektor liegt damit hier eine der größten Baustellen für Klimaschutz in Deutschland, insbesondere, weil im Gebäudebereich Investitionsentscheidungen wesentlich langfristiger wirken als im Verkehrsbereich.

Besonders herausfordernd ist der Gebäudesektor auch, weil sehr individuelle und dezentrale Lösungen notwendig sind. Die Wärmeversorgung für unsere Gebäude lässt sich schwer zentral regeln, weil Wärme dezentral erzeugt werden muss und nicht wie Strom über Hunderte von Kilometern transportiert werden kann. Das macht den Klimaschutz im Gebäudesektor zu einem wichtigen Projekt des kommunalen Klimaschutzes. 
Über Lösungen und mögliche Strategien für diese große kommunale Herausforderung habe ich mir den beiden Vereinen Klima-Bündnis e.V. und fesa e.V. gesprochen. 

Mir ist bei dem Austausch noch mal deutlich geworden, wie sehr wir bei der Wärmewende darauf angewiesen sind, dass Kommunen mit Bund und Ländern zusammen arbeiten und einen Großteil der Kommunikation direkt mit den Bürger:innen übernehmen. Als Bundestagsabgeordnete nehme ich dieses Wissen mit in die kommenden Beratungen für die kommunale Wärmeplanung. Kommunen sind unsere Partner:innen vor Ort und nur zusammen schaffen wir die riesige Transformation, um die Klimakatastrophe zu verhindern.

Das Klima-Bündnis e.V. und fesa e.V. haben das Konzept der Energiekarawane entwickelt, um Städte, Gemeinden und Landkreise eine konkrete Handlungsoption in diesem Bereich durch eine aufsuchende Energieberatungskampagne aufzuzeigen. Mit der Energiekarawane werben Kommunen vor Ort für den Umstieg auf eine klimaneutrale Wärmeerzeugung und energetische Sanierung und zeigen individuell Lösungen im Quartier auf. Die aufsuchende Form der Energieberatung sorgt nachweislich für höhere Sanierungsraten und gibt Hilfestellung für Bürger:innen in Zeiten von Energiepreissteigerungen. Sie gibt langfristige Perspektiven für individuelle Entscheidungen, wie zum Beispiel zur Umsetzung des „65% Erneuerbare Energien“-Gesetzes ab 2024.

Das Projekt wird unter anderem bereits in Neumünster, Aachen und Rüsselsheim durchgeführt. In Freiburg sollen bis Ende 2023 7 Quartiere mit Kampagnen gelaufen sein. München ist Ende letzten Jahres dazu gekommen und hat bereits jetzt 250 Beratungen angemeldet. Begleitet werden die Kommune durch die Vereine Klima-Bündnis und fesa, die den Know-how-Transfer mitbringen, dadurch werden Städte und Gemeinden zur selbstständigen Durchführung befähigt und sammeln Wissen für die Wärmewende.

Kontakt:
Jan Schwarz, Projektleiter Energiekarawane Klima-Bündnis
Telefon: +49 69 717 139 -19
E-Mail: j.schwarz@klimabuendnis.org 

Mehr Informationen zu der Energiekarawane Kampagne findet sich hier: